Withania somnifera, Winterkirsche

Sanskrit: Aśvagandhā („die nach Pferd riecht“)

Die ayurvedischen Medikamente gelten in Deutschland nicht als Medikamente sondern als Nahrungsergänzungsmittel. Dennoch sollten sie, auch wenn es „nur“ Pflanzen oder Gewürze sind, ernst genommen werden. Bitte nehmen Sie nicht einfach irgendwelche ayurvedischen Mittel nach Selbsteinschätzung ein, sondern lassen Sie sich von einem ayurvedisch ausgebildeten Arzt beraten. Die Pflanzen müssen zu Ihnen passen, sie können auch Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Daher rate ich dringend von einer Selbstmedikation ab!

Aśvagandhā setze ich am häufigsten in der ayurvedischen Therapie ein. Sie ist die stärkste Stress reduzierende Pflanze. Verwendet wird die Wurzel. Sie wirkt auf körperlicher und psychischer Ebene stabilisierend und ausgleichend. Die Schlafqualität wird verbessert, indem die Serotonin Ausschüttung erhöht wird. Zusätzlich wird der Blutdruck leicht reduziert.
Aśvagandhā gilt als Nerventonikum. Außerdem wirkt sie sanft reinigend. Āma (halbverdaute Ablagerungen) werden entfernt, indem das Verdauungsfeuer gestärkt wird. Da die Wirkung insbesondere auf das Muskelfeuer abzielt, wird der Muskelaufbau verbessert.
Diese Pflanze kann auch bei unerfülltem Kinderwunsch sowohl für den Mann (samenbildend) als auch für die Frau eingesetzt werden, da sie die Qualität der Fortpflanzungsgewebe verbessert.


Im Ayurveda sollten Pflanzen nicht nach Indikation eingesetzt werden, sondern sie müssen auch zur Konstitution des Menschen passen. Daher sollten folgende Charakterisierungen beachtet werden:
  • Rasa (Geschmack): süß, bitter, zusammenziehend, scharf
  • Guņa (Eigenschaft): leicht, ölig
  • Vīrya (thermische Potenz): erwärmend
  • Vipāka (Nachverdauungseffekt): madhura (süß, nährend)
  • Doşa: Vāta und Kapha senkend, über 500 mg können Pitta erhöhen

Aśvagandhā sollte Menschen mit Vāta und/oder Kapha Konstitution und/oder Störung verabreicht werden. Im Normalfall wird Pitta nicht gestört. Da Aśvagandhā auch zu den so genannten Rasayanas („Verjüngungsmittel“) gehört, kann es zur Gesunderhaltung und Verbesserung der Gewebequalität bei Vāta und Kapha Konstitutionen eingesetzt werden. Optimal ist die Einnahme mit Milch.

Inhaltstoffe:

hypnotisches Alkaloid Somniferin, Phytosterin, Withanolide, Withaferin

In Deutschland ist die Aśvagandhā Wurzel in Tablettenform, als Pulver und als alkoholisches Präparat (Wein) erhältlich.

Das Aussehen erinnert an Physalis (die Lampionblume). In Indien erreicht sie die Größe eines kleinen Bäumchens. Ich habe sie in meinem Garten, allerdings wird sie hier nur 30-50 cm groß und muss über Winter in ein Gewächshaus. Sie gehört zur Familie der Solanaceae und blüht von Juli bis September.


Quellen:

Vasant Lad;
Zoller, Nordwig: Heilpflanzen der Ayurvedischen Medizin;
S. K. Jain: Medicinal Plants
Prof. J. K. Ojha: Chayawanprash From Vedic To Genomic Era
Gupta+Stapelfeldt
CD
CS, CS, 2/34, 3/267, 8/176, 13/109, 14/50, 17/117, 18/75, 21/123, 23/70, 23/80, 23/244, 27/43, 27/49, 28/170, 29/73, 30/260, VS 8/136, 8/139, SS 3/8, 4/9, 4/10, 25/40, SidS 3/38, 4/4, 9/87, 12/15, 12/16, 12/18
SS, US 17/34, 21/6, 31/3, 41/41, 41/49, KS 8/51, CS 5/10, 15/33, 17/14, 25/14, 25/18, 25/26, 37/17, SS 15/33, 16/20, 16/22, 37/6, 37/24, 37/31, 39/3, 46/432
Usharani P et al. Evaluation of a highly standadized Withania somnifera extract on endothelial dysfunction and biomarkers of oxidative stress in patients with type-2-diabetes mellitus. Int. Journal of Ayurveda and Pharma Research 2014; 2(3): 22-32. ISSN: 2322-0910
Winters M. Ancient medicine, modern use: Withania somnifera and ist potential role in integrative oncology. Altern Med Rev. 2006 Dec; 11(4): 269-77


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